Nachhaltigkeit und Unternehmensfinanzierung: 6 konkrete Schritte

23.06.2025


Nachhaltigkeit und Unternehmensfinanzierung: So überzeugen Mittelständler Banken und Investoren

Nachhaltigkeit und Unternehmensfinanzierung: So überzeugen Mittelständler Banken und InvestorenNachhaltigkeit ist längst nicht mehr nur ein Imagefaktor. Für viele mittelständische Unternehmen entwickelt sie sich zu einem zentralen Finanzierungsthema. Ich begleite aktuell zwei Kunden, bei denen Banken gezielt ESG-Aspekte abgefragt haben – bei einem davon war der Zinssatz direkt an Nachhaltigkeitskriterien gekoppelt.

Nachhaltigkeit und Unternehmensfinanzierung sind heute enger verknüpft als je zuvor. Banken und Investoren prüfen genauer: Wie nachhaltig ist das Geschäftsmodell? Welche Risiken bestehen? Und wie ernst meint es das Unternehmen mit Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – kurz: mit ESG?

Diese Entwicklung ist kein Trend, sondern eine direkte Folge gesetzlicher Vorgaben, steigender Erwartungen im Kapitalmarkt und veränderter gesellschaftlicher Ansprüche. Wer Nachhaltigkeit strukturiert angeht, verbessert nicht nur seine Außenwirkung – sondern sichert sich langfristig den Zugang zu Kapital.

In diesem Beitrag erfährst du, wie Unternehmen Nachhaltigkeit und Unternehmensfinanzierung strategisch zusammenbringen können – und was jetzt konkret zu tun ist.


1. Nachhaltigkeit braucht Struktur – nicht nur gute Absicht

Viele Unternehmen setzen bereits Maßnahmen um: Ökostrom, Jobbike, Weiterbildung, papierlose Prozesse. Doch ohne Struktur bleibt der Eindruck beliebig. Kapitalgeber aber brauchen Nachvollziehbarkeit. Sie wollen erkennen: Gibt es eine klare Strategie? Werden ESG-Ziele verfolgt? Gibt es Verantwortlichkeiten?

  • Entwickle eine Nachhaltigkeitsstrategie – kurz, aber verbindlich.
  • Definiere messbare Ziele (z. B. CO₂-Reduktion, Frauenanteil, Weiterbildungsstunden).
  • Lege Zuständigkeiten fest – z. B. ein ESG-Verantwortlicher oder ein Steuerungsteam.
  • Erstelle einen freiwilligen ESG-Kurzbericht – z. B. auf 4–6 Seiten.

Warum das zählt: Wer seine ESG-Strategie schriftlich fixiert, zeigt Professionalität – und hebt sich sofort vom Durchschnitt ab.


2. Verstehe deine Klimarisiken – und geh aktiv damit um

Klimarisiken sind nicht theoretisch. Sie wirken konkret auf Lieferketten, Energiekosten, Versicherungen und Investitionen. Die EU verlangt von Banken, Klimarisiken in der Kreditprüfung zu berücksichtigen – das betrifft auch mittelständische Unternehmen.

  • Führe eine Klimarisiko-Analyse durch: Welche physischen und regulatorischen Risiken bestehen?
  • Priorisiere Risiken – z. B. extreme Wetterereignisse, CO₂-Preissteigerung, ESG-Auflagen.
  • Entwickle Gegenmaßnahmen: Energiemanagement, Produktanpassung, Lieferantenwechsel.
  • Dokumentiere Risiken und Maßnahmen nachvollziehbar.

Warum das zählt: Nachhaltigkeit und Unternehmensfinanzierung hängen hier direkt zusammen. Wer Risiken benennt und gegensteuert, wird als zukunftsfähig wahrgenommen – das wirkt sich positiv auf Kreditkonditionen aus.


3. Zeig Wirkung – mit belastbaren ESG-Kennzahlen

Es geht nicht um Hochglanzbroschüren. Banken und Investoren wollen Zahlen. KPIs statt Worthülsen. Eine ehrliche, nachvollziehbare Datenlage ist heute essenziell – nicht nur für externe Partner, sondern auch für interne Steuerung.

  • Ermittle jährlich deine CO₂-Emissionen (Scope 1 & 2 – später ggf. Scope 3).
  • Erhebe weitere Kennzahlen: z. B. Energieverbrauch pro Mitarbeitendem, Krankenquote, Fluktuation, Anteil erneuerbarer Energien.
  • Setze Vergleichswerte: Entwicklung über drei Jahre, Ziel-IST-Abgleich, Branchen-Benchmarks.
  • Präsentiere Zahlen anschaulich – z. B. in Dashboards, kurzen Reports oder Infografiken.

Warum das zählt: Gute ESG-Kennzahlen machen dich kreditwürdiger. Sie zeigen: Dieses Unternehmen kennt seine Hebel – und nutzt sie gezielt.


4. Sei transparent – mit Plan, Zahlen und Haltung

Ehrlichkeit schlägt Show. Kapitalgeber erwarten keine Perfektion, sondern Entwicklung. Wer nachvollziehbar kommuniziert, schafft Vertrauen. Auch wenn nicht alle Ziele erreicht wurden – wichtig ist der Weg und der Wille, besser zu werden.

  • Erstelle jährlich ein 2-seitiges ESG-Faktenblatt – mit Zielen, Maßnahmen, Fortschritten.
  • Führe ein fixes ESG-Gespräch mit deiner Hausbank – mindestens einmal im Jahr.
  • Zeig Eigeninitiative: Frag gezielt, was deine Bank an ESG-Infos benötigt.
  • Kommuniziere nicht nur das Gute – sondern auch Herausforderungen offen.

Warum das zählt: Kapitalgeber prüfen, wie reif dein ESG-Management ist. Und Reife zeigt sich an Offenheit – nicht an makellosen Präsentationen.


5. Integriere Nachhaltigkeit ins Geschäftsmodell

Nachhaltigkeit wirkt am stärksten, wenn sie Teil des Kerngeschäfts ist. Banken und Investoren schauen zunehmend darauf, ob ESG-Werte und wirtschaftliche Ziele miteinander verknüpft sind. Kurz gesagt: Wie verdient das Unternehmen Geld – und ist das zukunftsfähig?

  • Beschreibe, welchen gesellschaftlichen Nutzen dein Angebot leistet.
  • Zeige auf, wie Nachhaltigkeit Innovationen in deinem Unternehmen vorantreibt.
  • Führe Beispiele an: neue Produktlinien, Prozessoptimierungen, Kooperationen mit Impact.
  • Positioniere dich als Teil der Lösung – für ökologische oder soziale Herausforderungen.

Warum das zählt: Nachhaltigkeit und Unternehmensfinanzierung gehen Hand in Hand, wenn Investoren erkennen: Hier entsteht nicht nur Umsatz, sondern Wirkung.


6. Bereite dich auf künftige ESG-Anforderungen vor

Auch wenn du aktuell keine Berichtspflicht hast – die Anforderungen wachsen. Fördermittelgeber, Ausschreibungen, Ratings: Immer mehr Stellen verlangen ESG-Nachweise. Nachhaltigkeit und Unternehmensfinanzierung rücken dadurch auch für kleinere Unternehmen enger zusammen. Wer früh startet, spart später Zeit, Geld und Stress.

  • Erstelle ein internes ESG-Datenblatt – als Grundlage für Anfragen.
  • Beobachte relevante Regelwerke: CSRD, Taxonomie, DNK, GRI.
  • Halte ESG-Daten aktuell – z. B. in einem eigenen Nachhaltigkeitsordner.
  • Nutze Frühindikatoren: Anfragen von Kunden, Fragen bei der Kreditvergabe, interne Rückfragen.

Warum das zählt: Frühzeitige ESG-Vorbereitung ist wie ein finanzielles Frühwarnsystem. Wer vorbereitet ist, sichert sich Vorteile – gerade im Kontext von Nachhaltigkeit und Unternehmensfinanzierung – und spart Ressourcen.


Fazit: Nachhaltigkeit entscheidet mit über Finanzierung

Wer heute mit Banken, Förderstellen oder Investoren spricht, muss mehr liefern als Zahlen. Die Frage „Wie nachhaltig seid ihr aufgestellt?“ wird zur Standardfrage – ob offen gestellt oder still mitgedacht. Eine gute Nachhaltigkeitsstrategie verbessert deine Position – nicht nur auf dem Papier, sondern auf dem Konto.

Nachhaltigkeit und Unternehmensfinanzierung gehören zusammen. Und genau das ist die Chance: Wer heute gezielt handelt, gewinnt nicht nur Vertrauen – sondern unter Umständen bessere Konditionen.

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