Gewalt ist kein Aktivismus – Wahnsinn Tour de France 2022

15.09.2022

NachhaltigkeitsberatungAutor
Jürgen Linsenmaier | Nachhaltigkeitsberatung
zur Startseite www.juergen-linsenmaier.de
Weitere Themen: Digitalisierung in der Nachhaltigkeitsberatung

 

Gewalt ist kein Aktivismus

Kritik an Umweltzerstörung und irreversiblen Eingriffen in die Natur ist legitim. Ebenso legitim ist massiver Protest, wenn er Kompromisse sucht und zum öffentlichen Diskurs und zur politischen Debatte beiträgt. Dabei dürfen auch mal Regeln gebrochen werden.

Fridays for Future wäre nicht die Bewegung geworden, die sie heute ist, wenn sie sich nicht spektakulär inszeniert und über die Schulpflicht hinweggesetzt hätte. Krankenwagen blockieren, Menschenleben riskieren sowie Gewalt gegen Menschen und Eigentum sind jedoch keine Form des Protestes, sondern schlicht kriminell. Gewalt schadet der Sache der Nachhaltigkeit.

 

Aktivismus bei der Tour de France ist inakzeptabel

Gewalt ist kein Aktivismus! Aktionen wie bei der zehnten Etappe der Tour de France sind inakzeptabel. Nicht nur werden die Fahrer und das Betreuerteam in Lebensgefahr gebracht, auch die Sache an sich nimmt Schaden. Dass Protestformen immer rücksichtsloser werden muss enden.

Das gilt für Straßenblockaden in Berlin genauso wie für das Abseilen von Autobahnbrücken, schwebende Protestler im Fußballstadium und eben die Gefährdung im Rahmen von Großereignissen.

Man darf sich nicht wundern, wenn dann der Nachhaltigkeitsbewegung der Hass der normalen Bevölkerung entgegenschlägt und Protestierende generell als realitätsferne Krawallmacher abgestempelt werden. Man muss zumindest dialogfähig bleiben mit der breiten Masse der Bevölkerung.

Wer wirklich nachhaltig denkt und sich für Umweltschutz einsetzt, darf auch Sachbeschädigungen nicht verharmlosen. Im Gegenteil, es gilt zu bewahren und zu schützen und mit gutem Beispiel voranzugehen, Zerstörung hilft niemandem und macht den Protest obsolet, verkehrt ihn sogar ins Gegenteil. Oder werden die zerstörten Dinge nicht verbunden mit neuem CO2 reproduziert?

 

Es gibt Tausende guter Beispiele

In den Unternehmen gibt es Tausende guter Beispiele, Nachhaltigkeit in der Praxis zu leben. Deswegen sind weder Unternehmen noch Event-Veranstalter oder öffentliche Akteure „der Feind“. Es gilt, das Engagement eines jeden zu würdigen, zu respektieren und zunächst einmal einen guten Willen zu unterstellen, auch den Fahrern und Veranstaltern der Tour de France.

Gewalt ist kein Aktivismus! Das demokratisch legitime Beteiligungsinstrumentarium ist breit genug, es braucht keine Gewalt, keine Blockaden und keine weitere Eskalation in der Protestbewegung. Stattdessen braucht es mehr Sachlichkeit und eine Anerkennungskultur. Nachhaltigkeit geht nur gemeinsam, wenn die Menschen, Organisationen und Institutionen, Unternehmen und Aktivisten zusammenarbeiten.

Die Transformation wird für alle eine massive Herausforderung und schmerzliche Einschnitte mit sich bringen. Umso mehr muss man zusammenrücken Mehr Miteinander statt Krawall sollte die Devise sein.

 

#nachhaltigkeitjetzt
Der Good-Practice Weg